Starke Konkurrenten wie Amazon, Lieferando, Gorillas, Flink und viele weitere brachten den deutschen Supermarkt-Giganten Rewe dazu, ebenfalls in die Nutzung der digitalen Möglichkeiten einzusteigen.
Bereits 2018 begann die Rewe Group Pläne zu schmieden, um mit den zahlreichen Online-Diensten der Wettbewerber mithalten zu können. Neben dem Ausbau einzelner Filialen und Schulungen der Arbeitskräfte steht das Thema der Digitalisierung klar im Vordergrund. Doch wo fängt man da an? 
Rewe spürt den Druck der Konkurrenz
Die wohl stärksten Konkurrenten von Rewe sind neben Amazon und Lieferando Aldi und Lidl. Doch auch wenn beispielsweise der Konkurrent Amazon ein Experte in Sachen Digitalisierung und Multichannel ist und die Lieferung von Lebensmitteln über Amazon fresh bereits auf dem Markt manifestieren konnte, sieht sich Rewe dem Wettbewerb gewachsen. Denn im Kampf um Marktanteile bei frischen Lebensmitteln ist Rewe gut aufgestellt und kann deutlich mehr Erfahrung als Amazon fresh aufweisen. Aber die Herausforderung in der digitalen Welt bleibt. Um sich auch dort behaupten zu können, investierte Rewe bereits vor vier Jahren zwei Milliarden Euro in Digitalisierungsmaßnahmen.
Zukunftsfest durch bewährte Strategien
Warum muss ein Supermarkt, bei dem es darum geht, Lebensmittel einzukaufen, überhaupt digitale Angebote haben?
Nach Einschätzung von Rewe-Chef Lionel Souque setzt der Kunde mittlerweile bestimmte digitale Angebote voraus. Würden diese Erwartungen nicht erfüllt, führe die Enttäuschung oftmals dazu, dass die Wahl schließlich auf einen Konkurrenten falle, der bereits Vorreiter in der Digitalisierung ist.
Enttäuschung ist das Letzte, was ein Unternehmen bei seinen Kunden erwecken möchte. Die Arbeit mit bewährten Vorgehensweisen erleichterte Rewe den Einstieg in den digitalen Wandel und so ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Ein Beispiel: die Integrierung des Lieferservices in das Geschäftsmodell. Wie das lief? Lesen Sie selbst!
Wandel bei Rewe: Der Lieferservice als Baustein im digitalen Konzept
Heutzutage steigen die Anforderungen an Lebensmittelhändler also immer mehr. Vom kleinen, schnuckeligen Tante-Emma-Laden ist bei den renommierten deutschen Supermärkten nichts mehr zu sehen. Es zählt nicht nur die Qualität der Produkte oder das Preis-Leistungsverhältnis. Hinzu kommt die Erwartung, dass einem die frischen Lebensmittel direkt an die Haustür geliefert werden und ein Gang zum Supermarkt erspart bleibt. So kam es, dass auch Rewe dem Wunsch der Kunden nachging und sein Portfolio um einen Lieferservice erweiterte.
Hierbei ging es in allererster Linie um die Steigung der Kundenzufriedenheit, die auf anderen Wegen dann wieder zur Umsatzsteigerung führen sollte. Ein Lieferservice funktioniert aber nicht ohne entsprechende Online-Angebote, bei denen die Kunden ihre Lebensmittel auswählen und bestellen können. Dazu war also eine App nötig.
Rewe-Mobile App
Die App von Rewe bietet das volle Einkaufserlebnis in den eigenen vier Wänden - praktisch, gemütlich und effizient. Ob stationär oder online, die Anwendung passt sich an die Kunden-Gewohnheiten an und bietet Verbrauchern und Verbraucherinnen eine optimale Unterstützung – bei der Auswahl der Lebensmittel, der Online-Bestellung für den Lieferservice und sogar beim Kochen der von Rewe als zusätzlichem Service angebotenen Rezepte. Die Endverbraucher fühlen sich abgeholt, können aus verschiedenen Möglichkeiten ihre individuelle Präferenz wählen und vergessen dabei mögliche Konkurrenten sofort.
Aus Kundenwünschen werden neue Projekte
Mit dem bereits eingeführten Lieferservice und der Rewe-Mobile App hat die Rewe Group nun den Grundstein legen können. Dennoch gibt es Luft nach oben und die Anforderungen, sich weiter von Wettbewerben abzuheben. Hier kommen wieder die Wünsche der Kunden ins Spiel. Weniger Wartezeiten in der Wartschlange an den Kassen ist ein beliebter Kundenwunsch. Ein neues Bedürfnis – eine neue Idee – ein neues Projekt für die Rewe Group.
Neues Einkaufsformat „Pick&Go“
Um das Problem der lästigen Kassenstops endgültig zu lösen, kreiste seit einiger Zeit die Idee eines kassenlosen Bezahlvorgangs in den Köpfen der Projektmanager und -managerinnen. Und schließlich setzte die Abteilung, die für den digitalen und innovativen Fortschritt bei Rewe verantwortlich ist, die Idee auch in die Tat um. Dazu ging Rewe eine Zusammenarbeit mit Trigo Vision Ltd. ein, einem Unternehmen, das sich auf Computer-Vision-Technologie spezialisiert hat. Das System erstellt ein 3-D-Modell des Rewe Supermarktes, um die Umgebung und Bewegungen der Kunden und Kundinnen darin digital abzubilden. Nun können die einkaufenden Personen Artikel auswählen und mit ihnen hinausgehen, ohne an der Kasse bezahlen zu müssen. Das Konzept trägt den Namen „Pick&Go“ und ermöglicht einen Einkauf ohne Kassiervorgang. Der erste mit der neuen Technologie ausgestattete Test-Markt von Rewe begrüßt bereits in Köln seine Kunden. Wie das läuft, können Sie hier sehen.
Fazit
Vor allem in Zeiten von Corona trifft die Rewe-Group mit dem neuen Shop-Format „Pick&Go“ den Nerv der Kunden und übertrifft damit sogar deren Erwartungen. Neue Projekte von Rewe wie das „Rewe Snack Mobil“ lassen auf weitere innovative, digitale Projekte hoffen. Und es zeigt, dass es Rewe gelang, Fuß in der digitalen Welt der unendlichen Möglichkeiten zu fassen – und erste Erfolge zu erzielen.
