Eigentlich trug dieser Artikel die Überschrift „Sollte ein Social-Media-Auftritt Teil Ihrer Unternehmens-Strategie sein?“ Da die Frage aber mit einem glasklaren „JA!“ beantwortet werden kann, gehen wir einen Schritt weiter und schauen, welche Plattform die Mühe wert ist. Denn seien wir ehrlich: Sich als Unternehmen in den sozialen Medien zu etablieren, um schlussendlich Leads zu gewinnen, kann herausfordernd sein. Wieso sich der Aufwand aber unbedingt lohnt und welche Plattformen ergiebige B2B-Marketing-Kanäle darstellen, erfahren Sie in unserem Blog.
Am Leben von Freunden und der Familie digital teilhaben, Ereignisse und Erinnerungen kommentieren, lustige oder wissenswerte Internetfundstücke teilen – soziale Netzwerke bergen seit Anbeginn großes Unterhaltungspotenzial. Mittlerweile dient Social Media aber nicht mehr allein der Belustigung. Studien zufolge benutzen weltweit 40 Prozent der Internet-Nutzer soziale Plattformen für berufliche Zwecke. In einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes gaben Unternehmen an, dass sie Social Media am häufigsten zur Gestaltung des Unternehmensprofils, zur Darstellung ihrer Produkte und zur Personalsuche einsetzen. Soziale Netzwerke bieten für B2B-Unternehmen überdies die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe zu gewinnen und mit ihr in einen Dialog zu treten.
In einer Langzeitstudie untersucht der „Erste Arbeitskreis für Social Media in der B2B-Unternehmenskommunikation“ Social-Media-Kommunikation von B2B-Unternehmen in der DACH-Region. Das sind die Vorteile und Zielgruppen der populärsten Netzwerke:
Aus mehreren Gründen kann Instagram im B2B als DER Aufsteiger bezeichnet werden. Zum einen gewinnen Plattformen, die auf audiovisuelle Elemente setzen, immer mehr an Bedeutung. Zudem befindet sich die Hauptzielgruppe des Netzwerks im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Diese User verzichten in vielen Fällen auf die Befragung von Suchmaschinen, um sich direkt über Instagram einen Ersteindruck von Unternehmen zu verschaffen.
Geeignet für: Unternehmen, die Social Media als HR-Tool nutzen und auf authentische Kommunikation setzen möchten, Stichwort „Social Selling“: Statt Kaltakquise zu betreiben, können Unternehmen über Instagram Kundenkontakte pflegen und somit einen neuen Vertriebskanal etablieren. Die besten Markenbotschafter sind hierbei Ihre eigenen Mitarbeiter!
Trend: Keine andere Plattform erhält so viel Zuwachs wie Instagram und das nicht nur für private Zwecke. In einer Statista-Studie gaben die befragten Marketer an, dass sie dem Netzwerk immenses Potenzial zuschreiben. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen haben vor, ihre Präsenz künftig auszubauen.
Videoformate sind in Social Media so beliebt, weil sie mehrere Sinne beschäftigen. Sie unterhalten und informieren die User nicht nur, sondern erreichen sie bei guter Umsetzung auch emotional. Allerdings ist die Erstellung von Bewegtbildern zeitaufwendig und benötigt hochwertige Ausstattung, die zumeist ganz schön ins Geld geht.
Geeignet für: Unternehmen, die ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung haben. Zusätzlich sollte es sich um Content handeln, der sich audiovisuell besonders gut aufbereiten lässt.
Trend: Schon jetzt konsumieren Verbraucher lieber Video-Content als ellenlange Texte. Auch im B2B finden audiovisuelle Formate Zuspruch. Sogenannte „YouTube Shorts“, also Kurzvideos wie beispielsweise zeitgeraffte How-to-Videos sind immer angesagter.
Xing gehört zu den Netzwerken mit Fokus auf den Beruf und die Vermittlung fachspezifischen Wissens. Das Karrierenetzwerk beschränkt sich auf den deutschen Markt. Nicht das Unternehmen, sondern die einzelnen Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt. Daher ist es wichtig, dass diese sich auch für Ihr Unternehmen stark machen.
Geeignet für: Kleine bis mittelständische Unternehmen, die einen nationalen Geschäftsaustausch wünschen und/oder vermehrt Veranstaltungen abhalten. Diese können über „Xing“-Events spielend leicht beworben werden.
Trend: Neben Facebook muss sich auch Xing mit zurückgehenden Userzahlen herumschlagen. Diese Tendenz könnte in den kommenden Jahren anhalten, wenn sich das Hamburger Unternehmen nicht wie andere Anbieter zu einer Content-Plattform mit Netzwerk entwickelt.
Entgegen der allgemeinen Meinung, Facebook befinde sich auf dem absteigenden Ast, ist der Veteran der sozialen Netzwerke hierzulande weiterhin beliebt. Rund 70 Prozent aller B2B-Unternehmen integrieren Facebook in ihr Marketing. Das verständlich konzipierte User Interface macht es ihnen leicht, mit den Nutzern auf abwechslungsreiche Weise zu interagieren und erfolgsversprechende Image-Kampagnen auf den Weg zu bringen.
Geeignet für: Unternehmen, deren Zielgruppe die sogenannten „Silver Surfer“ sind: Personen über 50 Jahre, die über ausreichend Berufserfahrung und die Budgets ihrer Unternehmen verfügen.
Trend: Facebook verschärft sukzessive seinen Algorithmus, sodass organische Reichweite zuweilen schwer zu erreichen ist. Um für viele User sichtbar zu werden, müssen Unternehmen aktuell tief ins Portemonnaie greifen.
Auch in diesem Jahr kann kein Netzwerk LinkedIn die Pole Position abspenstig machen. Für rund 80 Prozent der befragten B2B-Unternehmen hat sich das Business-Netzwerk als Teil des Marketing-Mixes bewährt.
Geeignet für: Mittelständische und große Unternehmen, die internationale Geschäftsbeziehungen pflegen (möchten). Marketer sehen die Stärken insbesondere in der Planung groß angelegter Kampagnen und in der Content-Vermittlung.
Trend: Die (Geschäfts-)Welt wird immer vernetzter, sodass ein global ausgerichtetes Berufs-Netzwerk auch zukünftig wettbewerbsfähig sein wird. Der noch fehlende Event-Bereich soll die Möglichkeiten zur Reichweitensteigerung demnächst zusätzlich erweitern.
Wenn Sie sich nach dieser Übersicht für ein oder mehrere soziale Netzwerke entschieden haben, gilt es im nächsten Schritt, Ihre Zielgruppe zu konkretisieren, zugeschnittenen Content bereitzustellen und Plattform-eigene Funktionen sinnvoll einzusetzen. Wir haben uns den Spitzenreiter LinkedIn und den Neueinsteiger Instagram einmal genauer angeschaut und die zahlreichen Möglichkeiten zur Lead- und Kundengenerierung aufgelistet. Und scheuen Sie bei größeren Social Media-Kampagnen nicht davor zurück, die Hilfe eines Social-Media-Managers in Anspruch zu nehmen.