Wer von uns liebt es nicht, einer guten Geschichte zuzuhören? Seit jeher vermitteln Menschen auf diese Weise ihre Erlebnisse untereinander. Gemachte Erfahrungen werden so greifbarer für uns und lösen verschiedenste Gefühle in uns aus, von Angst und Melancholie über Glück und Freude.
Ganz ähnlich ist der Effekt, wenn Sie als Unternehmen Geschichten über sich und Ihr Produkt erzählen. Emotionen werden geweckt – und Kaufentscheidungen beeinflusst. Unser Gehirn verarbeitet Geschichten deutlich besser als nüchterne Daten, da sie besonders die Bereiche unserer Denkzentrale ansprechen, die für einen emotionalen und langfristigen Lerneffekt sorgen. Aus diesem Grund ist Storytelling kein bloßer Marketing-Trend mehr! Stattdessen hat es sich zu einer effektiven und weit verbreiteten Methode entwickelt, um das Markenbewusstsein von Neu- und Bestandskund/innen zu steigern.
Welche Art von Geschichte möchte ich erzählen?
Dies ist die erste Frage, die Sie sich als Unternehmen stellen sollten. Die klassischste Erzählung von allen ist die der Historie Ihrer Firma. Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Meilensteine – rückblickend lassen sich viele bewegende Momente noch einmal gefühlvoll aufbereiten. Der große Vorteil bei diesem Format: Sie bleiben authentisch! Lassen Sie auch Ihre Mitarbeiter/innen zu Wort kommen, um Eindrücke der alltäglichen Arbeit aufkommen zu lassen.
Alternativ können Sie auch Ihre Kund/innen bitten, von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen zu berichten. Eine solche Geschichte sollte aber nicht gestellt wirken. Stichwort: Authentizität! Ähnliches gilt es bei einer fiktiven Story zu beachten, in der der Bezug zwischen dem Erzählten und Ihrer Marke nicht verloren gehen darf.
Wofür Sie sich auch entscheiden - bei einer guten Geschichte kommt es auf das dramaturgische Element von Konflikt und Lösung an. Welches Problem hat Ihre Zielgruppe, die sie mit Ihrer Geschichte ansprechen wollen? Wie können Ihre Produkte eingesetzt werden, um dieses Problem zu lösen? Und wodurch hebt sich das Produkt von anderen ab? Es geht vor allem um das „Warum?“ – nicht um das „Was?“.
Ihre Geschichte – pures Drama
Jede gute Geschichte braucht einen Helden oder eine Heldin. Wie in Homers Odyssee oder in anderen Dramen der Antike wird der- oder diejenige zu einer großen Aufgabe berufen, der die Person (bzw. ein Tier oder auch eine fiktive Gestalt) bald darauf gegenübersteht. Die Lösung des oben angesprochenen Konflikts wird von einem großen Happy End repräsentiert, das die Zuhörerinnen und Zuhörer positiv und optimistisch gestimmt zurücklässt.
Das heißt aber nicht, dass Ihre Geschichte zu einer kitschigen „Feel-good“-Erzählung verkommen sollte. Zwar begeistern liebevolle und unterhaltsame Elemente viele Menschen besonders gut, aber auch traurige oder schockierende Bilder können nachhaltig wirken. Solange der Überraschungsmoment greift, das am Ende doch noch alles gut werden lässt, können negative Emotionen ebenfalls genutzt werden.
Wichtig ist, den Helden oder die Heldin so in Szene zu setzen, dass sich Menschen mit ihm oder ihr identifizieren. Als glorreiche/r Sieger/in über einen fiesen Gegner, als unermüdliches Steh-auf-Männchen oder als Wiederkehrer/in einer aufopferungsvollen Reise – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch eine Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg berührt oft sehr. Gliedern Sie Ihre Erzählung in Einleitung, Hauptteil und Schluss und halten Sie den Spannungsbogen hoch!
Bilder sagen mehr als 1000 Worte
Schlussendlich gilt es, das passende Format für Ihre Story zu entwickeln. Um Ihr Zielpublikum mit seinen Wünschen und Bedürfnissen bestmöglich zu emotionalisieren, ist die richtige Ansprache zu wählen. Jüngere Menschen mögen es zum Beispiel eher locker und informell statt sachlich und seriös.
Geschichten sollen Bilder wecken – und können am besten mit Bildern erzählt werden. Zwar eignen sich auch Blogs und weitere Textformate, doch mithilfe von Videos und passender Musik können Sie Ihre Story auf ein ganz anderes Level heben. Veröffentlichen Sie Ihren Clip online, zum Beispiel auf YouTube und in den sozialen Netzwerken. So erhöhen Sie die Chance, dass Ihre Geschichte von anderen geteilt wird und sogar viral geht, was Ihre Reichweite deutlich erhöht.
Begeistern Sie Ihre Kunden
Jetzt heißt es kreativ sein! Ziehen Sie Ihre Kunden mit einer faszinierenden Geschichte in Ihren Bann, so dass Ihre Marke noch lange im Gedächtnis bleibt: Je stärker die hervorgerufenen Emotionen, desto stärker der Effekt.